Rockstar-Mitgründer und ehemaliger Chefautor Dan Houser glaubt, dass ein Red Dead Redemption 3 wahrscheinlich ist, steht der Idee aber gleichzeitig ambivalent gegenüber.
Im Gespräch mit dem Lex Fridman Podcast stellte Houser die Anthologie-artige Struktur der GTA-Reihe der strafferen Saga von Red Dead gegenüber und zeichnete Red Dead als eine Erzählung, die über zwei Teile bereits einen Abschluss gefunden habe.
Seine Äußerungen fallen in eine Phase anhaltender Spekulationen der Fans darüber, wie Rockstars Fahrplan nach GTA 6 aussehen wird und ob das Studio früher oder später in den Westen zurückkehren wird.
Houser kann sich zwar ein weiteres Red-Dead-Spiel vorstellen, betrachtet die vorhandenen beiden Teile jedoch als einen kompletten Erzählbogen.
Dan Houser im Lex Fridman Podcast
„Jedes der Spiele (gemeint sind die Grand Theft Auto-Titel) war für sich eine eigenständige Geschichte. Es ist nicht ganz dasselbe bei Red Dead; in mancher Hinsicht wäre es trauriger, wenn jemand es fortführen würde, weil es ein zusammenhängender, zweiteiliger Bogen war. Das gesagt, es wird wahrscheinlich passieren. Ich besitze das IP nicht. Das war Teil der Vereinbarung: Es ist ein Privileg, an etwas zu arbeiten, aber man besitzt es nicht notwendigerweise.“
Housers Einschätzung ist wichtig, weil sie die kreative Herausforderung andeutet, vor der eine Fortsetzung steht: Die ersten beiden Red-Dead-Spiele sind erzählerisch miteinander verknüpft — die Handlungsbögen von Arthur Morgan und John Marston spiegeln sich und lösen einander auf — und das erhöht die Messlatte für ein drittes Kapitel, das sich rechtfertigen muss, ohne wie ein bloßes Anhängsel zu wirken.
Praktisch gesehen spricht die ökonomische Logik dennoch für eine Rückkehr: Red Dead bleibt eine Premium-Marke mit langer Lebensdauer, und Houser selbst räumt ein, dass eine Fortsetzung wahrscheinlich ist — auch wenn es ihn wehmütig macht, das Ganze nun von außen zu beobachten.
Die kreative Herausforderung wäre dementsprechend groß: Ein Red Dead Redemption 3 müsste einen völlig neuen Blickwinkel finden — vielleicht mit einem frischen Schauplatz, einer neuen Epoche oder einem unerwarteten Helden —, um das Erbe von Arthur und John glaubwürdig weiterzuführen.
Fazit: Wenn Rockstar zurück in den Westen reitet, braucht es eine neue Vision
Am Ende bleibt Housers Aussage eine Mischung aus Hoffnung und Warnung: Red Dead Redemption war als zweiteiliger Erzählbogen konzipiert. Sollte Rockstar dennoch in die staubigen Ebenen des Westens zurückkehren, muss der nächste Teil mehr bieten als nur eine neue Karte oder bessere Grafik. Er muss seinen Platz verdienen — mit einer Geschichte, die so mutig und emotional ist wie die von Arthur Morgan und John Marston.
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