Vor ein paar Tagen ist bei uns in der Redaktion das Turtle Beach Elite Pro 2 eingetroffen, welches wir für euch umgehend auf Herz und Nieren geprüft haben. Die Jungs aus dem sonnigen San Diego überschwemmen ja derzeit den Markt regelrecht mit Headsets aller Preisklassen. Ob nun Kabelgebunden oder Wireless, für jeden Geschmack und Geldbeutel ist etwas dabei.
Ihr neuestes Werk ist nun das besagte Turtle Beach Elite Pro 2 mit sogenannter SuperAmp, einem kleinen Zusatzgerät, welches als Verstärker fungiert und euch diverse Soundmodi und sogar eigene Einstellungen erlaubt. Wie die meisten Profi-Headsets, und zu denen zählt sich das Modell definitiv, wird das Elite Pro 2 per Kabel mit der Konsole oder dem PC verbunden.
Angenehm fällt dabei die Länge der mitgelieferten Kabel auf. Diese messen zusammen gute 5 Meter, 3 Meter misst das USB-Kabel von der Konsole zur SuperAmp und 2 Meter das Klinkenkabel zwischen besagter SuperAmp und dem Headset. Dank diesem Klinkenkabel ist der Anschluss auch an jedem anderen Gerät mit 3,5mm Klinke möglich, jedoch verliert das Headset dadurch seine Power.
Aber der Reihe nach. Das Headset kommt gut verpackt im schlichten Karton, eingehüllt in reichlich Schaumstoff, daher. In der Verpackung befindet sich neben dem eigentlichen Objekt der Begierde das abnehmbare Mikrofon, dass SuperAmp und die beiden benötigten Kabel. Ansonsten findet man nur noch die Kurzanleitung und einen Turtle Beach Aufkleber vor. Staubschutzbeutel oder Ähnliches sucht man vergebens. Bei einem Preis von gut 250,-Euro eigentlich ein No-Go.
Verarbeitung
Das in weißer Hochglanzoptik mit schwarzen Ohrmuscheln gehaltene Headset weiß zu gefallen. Für die Stabilität sorgt bei dem 394g schweren Gerät der Kopfbügel aus Metall inklusive der sich selbst einstellenden Kopfpolster. Das Mikrofon lässt sich gut in allen Winkeln anpassen und kann bei Bedarf abgenommen werden. Die Wahl des Materials lässt keine Wünsche offen.
An dem Headset knarzt nichts und dank der sogenannten Aerofit-Polsterung der Ohrmuscheln mit dem patentierten „ProSpecs Glasses Relief“-System haben auch Brillenträger keine Probleme zu befürchten. Natürlich lassen sich die Ohrpolster bei diesem High-End Modell austauschen und auch die Abdeckungen der Ohrmuscheln lassen sich wechseln. Da bleiben in Sachen Komfort keine Wünsche offen. Das gute Stück zählt definitiv zu den bequemsten Headsets, die wir bislang testen durften.
Die SuperAmp ist ebenfalls in schlichtem Weiß gehalten. Mittig befindet sich der beleuchtete Drehregler für die Lautstärke. Schaut gut aus und steht dank Gummierung an der Unterseite wirklich stabil auf Tisch oder Schrank.
Die Technik
Das Turtle Beach Elite Pro 2 ist, wie schon erwähnt, ein kabelgebundenes Headset. Das ist bei Geräten die für Profis konzipiert sind nicht ungewöhnlich. Man stelle sich eine e-Sports Veranstaltung vor, in der mal eben 30-40 Headsets vor sich hin funken…
Für den häuslichen Gebrauch sollte man jedoch abwägen, ob man sich ein Kabel quer durch das Wohnzimmer legen möchte. Im Praxistest hat es keine 10 Minuten gedauert bis der Haushund sich mit dem Verbindungskabel zur Konsole eingewickelt hatte.
Die verbauten 50-mm Nanoclear Lautsprecher bieten einen hervorragenden Sound, sowohl im Spiel als auch bei der Chat-Kommunikation. Beide Daumen hoch. Besser geht’s kaum.
Auch das Mikrofon liefert eine glasklare Wiedergabe der Stimme. Es lässt sich gut positionieren. Alles ist optimal für den e-Sport ausgelegt.
Das SuperAmp
Hier hat Turtle Beach sehr viele Funktionen in ein kleines Gerät gepackt. Von Chat Boost über Bluetooth Konnektivität ist alles mit an Bord was man sich wünschen kann. Vor dem ersten Betrieb sollte man aber unbedingt am PC die Firmware der Amp aktualisieren.
Es gibt vier voreingestellte Soundmodi und auch die Möglichkeit sich eine eigene Soundeinstellung zu erstellen. Allerdings bieten die eigens erstellten Soundmodi nur begrenzte Einstellungsmöglichkeiten. Viel mehr als Höhen und Tiefen lassen sich nicht verändern. Trotzdem, der räumliche Klang ist unübertroffen. Das Gerät unterstützt Windows Sonic Surround Sound und per App auch Dolby Atmos.
Einziger Wermutstropfen ist die ziemlich umständliche Bedienung der SuperAmp. Außer einem Lautstärkeregler für den Spielesound befindet sich kein einziges Bedienelement daran. Jede Anpassung, das Umschalten der Soundmodi oder die Einstellung des Mic-Monitorings erfolgt ausschließlich über eine Handy-App per Bluetooth-Verbindung. Noch umständlicher geht es eigentlich nicht.
Fazit
Ein durchweg auf eSport ausgerichtetes Headset der Spitzenklasse. Ausstattung, Klang und Verarbeitung lassen keine Wünsche offen. Fraglich ist jedoch ob der klassische Sofa-Spieler tatsächlich diesen ganzen Funktionsumfang benötigt. Uns störte im Test mitunter auch das Kabel. Klar, wer direkt vor einem Monitor sitzt wird daran nichts Verwerfliches finden. Wenn man erst das Wohnzimmer verkabeln muss, sieht das Ganze schon anders aus. Ebenfalls fehlten uns an der SuperAmp ein oder zwei Tasten mehr, um wenigstens den Sound-Modus ohne App ändern zu können. Das ist bei der Konkurrenz besser gestaltet.
Auch vom Preis her ist das Elite Pro 2 Oberklasse – 220,- bis 250,- Euro werden für das gute Stück fällig. Viel Geld, welches kaum jemand leichtfertig ausgibt. Allerdings erhält man für das Geld auch viel Leistung. Wer über die veranschlagten 250,-Euro also nicht groß nachdenken muss und sich nicht an dem Kabel stört, darf ohne Bedenken zugreifen. Klanglich das wohl beste derzeit erhältliche Headset für die Xbox One.
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